Leer Schon im Mai die Deichverteidigung geübt
Das Technische Hilfswerk Leer zog Bilanz. Das Engagement in der Ausbildung bewährte sich beim Hochwasser an Weihnachten.
Bingum / AWO - Beim Neujahrsempfang des THW-Ortsverbands Leer im Bingumer Dorfgemeinschaftshaus hatte zunächst der Nachwuchs das Wort. Hauke Vry, Sönke-Rikus Sonnenberg und Jakob Eberlei, drei von 46 Junghelfern des Technischen Hilfswerks (THW), leiteten die Versammlung ein. Sie berichteten über ihre Ausbildung und darüber, was sie an Diensten im vergangenen Jahr geleistet hatten. Dafür ernteten sie anerkennenden Beifall von den Gästen aus der Bundes-, Landes- und örtlichen Politik, den Vertretern der Verwaltungen und weiterer Hilfsorganisationen.
Anstrengendes Jahr
Auch der Ortsbeauftragte Stefan Sandstede ließ 2023 Revue passieren. Es sei ein anstrengendes, aber auch erfolgreiches Jahr gewesen, sagte er und ließ Zahlen sprechen: 18.859 Stunden hatten die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer insgesamt aufgewendet. Lediglich 1914 davon fielen auf die 23 geleisteten Einsätze. Rund 1900 Stunden nahmen Schulungen, Lehrgänge und die Jugendarbeit in Anspruch.
Den Löwenanteil der Zeit „fraßen“ die Standort- und Bereichsausbildungen, Übungen, Dienstabende, Besprechungen und Versammlungen. Dabei wies Sandstede auf die gute Zusammenarbeit der „Blaulichtorganisationen“ wie Feuerwehr und Rettungsdienste im Landkreis Leer hin. Der THW sei in die Gefahrenabwehr des Landkreis Leer gut eingebunden. Auch die Anzahl der Neueintritte in den Technischen Zug sowie in die Jugend- und Minigruppe spiegelten die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre wider, berichtete der Ortsverbandsbeauftragte.
Mitglieder hinzugewonnen
75 Mitglieder im Stab und in der Einsatzabteilung bedeutet ein Plus von fünf Personen im Vergleich zu 2022. Die Nachwuchsgruppen hatten acht Kinder und Jugendliche hinzugewonnen, dort sind jetzt 46 Mädchen und Jungen aktiv.
Die Hochwasserlage an Weihnachten hatte den Ortsverband sehr gefordert. 80 Prozent der Einsatzkräfte packten in Oldenburg und im Landkreis Leer mit an, Deiche zu sichern. Etliche waren damit noch bis in die zweiten Januarwoche beschäftigt. Sie alle waren gut vorbereitet. Schon im Mai waren Übungen zum Hochwasserschutz und in der Deichverteidigung absolviert worden – nicht ahnend, wie wertvoll die Erprobungen sein würden.
Appell an die Politik
In diesem Zusammenhang ging Sandstede auch auf geplante Kürzungen im Bundeshaushalt für das THW ein, die auch den Ortsverband Leer treffen. Er appellierte an die anwesenden Mandatsträger, sich für die Organisation einzusetzen: „Bitte sorgen Sie dafür, dass das THW weiter modernisiert wird und auskömmlich finanziert ist.“ Der Standort Leer benötige einen Neubau und weitere Anschaffungen, um einsatzfähig bleiben zu können. „Wir platzen aus allen Nähten.“
Ehrungen und Auszeichnungen
Auf dem Neujahrsempfang geehrt wurden: Elke Heppner und Henning Fuchs (jeweils 10 Jahre Mitglied), Jannik Hoppmann (20 Jahre), Michael Niemann und Dr. Niklas Tammen (jeweils 25 Jahre) sowie Walter Freesemann (50 Jahre Mitglied).
Das THW-Helferzeichen in Gold wurde Wilm Bontjer sowie Jens Winkelmann (stellvertretender Stadtbrandmeister) verliehen. Mit dem THW-Helferzeichen in Gold mit Kranz wurden Dr. Niklas Tammen, Jannik Hoppmann, Jannis Löbel und Aike Czerniakowski ausgezeichnet. Die Ehrenplakette des THW wurde dem Leiter des Ordnungs- und Straßenverkehrsamtes Thomas Stamm (Landkreis Leer) überreicht. Zu THW-Helfern des Jahres wurden Maarten Eberlei und von der Jugend Sönke-Rikus Sonnenberg gekürt.
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