Was Sie heute wissen müssen Gallimarkt-Bilanz | Viehmarkt kritisiert | Hundewelpen gerettet

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Eine Kolumne von Carmen Leonhard
| 16.10.2023 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 6 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Der Gallimarkt 2023 ist Geschichte. Und auch wenn es immer wieder ordentlich regnete: Die Verantwortlichen sind durchweg zufrieden mit den fünf Markttagen. Die Marke von 500.000 Besuchern sei auch dieses Mal wieder erreicht worden, so die Einschätzung. Besonders viel los war demnach am Sonnabend - die Rede ist vom bestbesuchten Gallimarkt-Sonnabend aller Zeiten. Marktmeister Michael Meyer freute sich: „Die Ostfriesen lieben den Gallimarkt und es ist eines der wenigen Volksfeste, zu dem die Leute auch in Massen kommen, wenn das Wetter nicht stimmt.“ Vera Vogt war für uns dabei, als Meyer, die Schausteller, die Polizei und weitere Beteiligte am Sonntag Bilanz zogen.

Zu den Höhepunkten des Gallimarktes gehört für viele Besucher die Lampionfahrt. Unser Fotograf Klaus Ortgies liefert Impressionen, mit denen Sie entspannt in die neue Woche starten können. Und weil nach dem Gallimarkt vor dem Weihnachtsmarkt ist, lohnt sich auch noch ein Blick in Karin Lüppens Text über die Frage, wie man an der Bierbude an Getränke kommt, wenn vor einem nur große Kerle stehen. Diese und viele weitere Beiträge haben die Kollegen aus der Lokalredaktion Leer, von Ostfriesen.tv und aus unserer Digitalredaktion in einem Dossier gebündelt. Wenn Sie vom Gallimarkt noch nicht genug haben, finden Sie das alles hier. Und wenn Sie von dem Rummel genervt sind, auch das soll es geben, können Sie aufatmen: Denn, wie gesagt, der Gallimarkt 2023 ist Geschichte.

Wenden wir uns also anderen Themen zu. Wie einer Aktion von Greenpeace, die am Wochenende für Aufmerksamkeit sorgte: Mitglieder haben bundesweit Milchpackungen von „Bärenmarke“ mit einem gelben Aufkleber versehen - auch in Emden. „Achtung Tierleid“ war darauf zu lesen. Die Marke gehört zur Molkerei Hochland, die bei Umweltaktivisten schon länger in der Kritik steht. Claus Hock ließ sich von Uwe Loers von Greenpeace Ostfriesland erklären, was es mit der Aktion auf sich hat.

Das Tierheim Aurich berichtet auf seiner Facebook-Seite von sechs Bernhardinerwelpen, die das zuständige Veterinäramt in der vergangenen Woche beschlagnahmt haben soll. Die Tiere seien in einem verwahrlosten Zustand aus unhaltbaren Zuständen befreit worden, wie es heißt. Das Schicksal der Welpen bewegt viele Menschen. Sie wollen das Tierheim bei der Versorgung unterstützen. Rebecca Kresse schildert hier, was über den Fall bisher bekannt ist.

Großes Tierleid auch auf dem Galli-Viehmarkt in Leer? Von „schockierenden Entdeckungen“, die Tierschützer machten, war bei dem Boulevardmedium mit den vier großen Buchstaben auf der Webseite zu lesen. Was ist dran? Gab es ansteckende Krankheiten bei Rindern, die dort zum Verkauf angeboten wurden? War wirklich nur eine Amtsveterinärin vor Ort - und hat sie die Hinweise auf die angeblichen Missstände ignoriert? Der Landkreis widerspricht den Darstellungen der Tierschützer. Lesen Sie hier mehr zu diesem Thema.

Beim Möbelhaus Fangmann in der Auricher Innenstadt hängt seit einigen Tagen ein Zettel an der Tür. Keine neuen Öffnungszeiten, keine Rabattaktion, nein, der Zettel verkündet die baldige Schließung des Traditionsunternehmens. Nach 117 Jahren gehen in dem Geschäft an der Norderstraße Ende Dezember die Lichter aus. Meine Kollegin Gabriele Boschbach blickt auf die Geschichte des Möbelhauses und den Grund für die Schließung. Ihren Text finden Sie hier.

Die Finanzlage der Stadt Emden ist so dramatisch wie selten zuvor. Das wurde in der vergangenen Woche deutlich, als der Haushaltsentwurf für das Jahr 2024 vorgelegt wurde. Vor sieben Jahren hatte die Stadt noch Rücklagen im zweistelligen Millionenbereich. Für das kommende Jahr wird ein Defizit von 33 Millionen Euro erwartet, Tendenz drastisch steigend auf ein Minus von geschätzten 141,5 Millionen in 2027. Der größten Stadt Ostfrieslands droht die Pleite. Wie konnte es dazu kommen? Und was will die Stadt jetzt unternehmen? Claus Hock hat sich auf die Suche nach Antworten gemacht.

Für die B-Juniorinnen der Sportvereinigung Aurich läuft es nach der knapp verpassten Meisterschaft in der vergangenen Saison wieder ganz gut: Der 2:1-Sieg gegen den SV Meppen (und die gleichzeitige Niederlage der Konkurrentinnen vom HSV) bescherte dem U17-Team der SpVg die Tabellenführung in ihrer Bundesliga-Staffel. Eine Torschützin traf dabei schon zum sechsten Mal in dieser Saison - und zum vierten Mal per Kopf. Wer das war, erfahren Sie hier. Rund 200 Besucher sahen am Sonnabend das Spiel auf dem Ellernfeld. Ebenfalls am Sonnabend spielten die Fußballerinnen von Werder Bremen. Sie siegten 3:0 über den 1. FC Köln. Auch nach dem WM-Desaster unserer DFB-Damen ist Frauenfußball noch angesagt. 21.508 Menschen wollten das Spiel im Weserstadion sehen - Clubrekord für die Damen. Im Publikum war (mit ihren Eltern) auch meine fünfjährige Nichte. Als großer Werder-Fan wollte sie schon immer mal Ducksch und Co. anfeuern. Nun erst einmal das Frauen-Match als Generalprobe. Folgt demnächst also die Stadionpremiere bei einem Herrenspiel? Die Lütte zögert. „Vielleicht.“ Mädchen können ihrer Beobachtung zufolge nämlich mehr ab, kernige Fouls stecken die besser weg, die „Jungs lassen sich immer gleich vom Platz tragen!“. Offenbar haben die Werder-Frauen einen neuen Fan. Ich wünsche Ihnen für die neue Woche, dass Sie - ob im Sport, Privat- oder Berufsleben - von Fouls jeglicher Art verschont bleiben.

Was heute wichtig wird:

  • Bereits Mitte 2021 wurde ein Neubau des Leeraner Klinikums entlang der Augustenstraße angekündigt. Eigentlich hätten die Arbeiten längst beginnen sollen. Doch es kam anders. Jonas Bothe bringt in Erfahrung, woran das liegt.
  • Seit fast einem Jahr ist ein neues Wohn- und Geschäftshaus am Georgswall in Aurich bezugsfertig. Während die Eigentumswohnungen verkauft sind, hat der Bauherr Probleme, die für ein Restaurant gedachtes Fläche im Parterre an den Mann (oder die Frau) zu bringen. Gabriele Boschbach fragt nach, woran das liegen könnte.
  • An Emder Schulen herrscht offenbar Läuse -Alarm. Stephanie Schuurman fasst die Situation zusammen und erklärt, was Eltern und Kinder jetzt beachten müssen.
  • Auch 80 Jahre nach der Ermordung des jüdischen Babys Maurice Windmüller in Auschwitz sind Fragen offen. Das liegt auch an Unterlagen, die noch nicht freigegeben wurden. Claus Hock berichtet.
  • Neues von den Heckrindern: Der Nabu hatte schwere Vorwürfe erhoben. Dass er damit verkehrt liegt, sagt nun der Landkreis Leer. Tatjana Gettkowski berichtet.
  • Die Gegner der LNG-Terminals in Wilhelmshaven haben sich deutschlandweit bereits gut vernetzt. Jetzt strecken sie ihre Fühler in Richtung USA aus. Von dort kamen jüngst Aktivisten zu Besuch, die in an den Golf von Mexiko angrenzenden Staaten leben. Die liefern das meiste LNG-Gas. Es wird mutmaßlich per Fracking gewonnen, wie die LNG-Gegner kritisieren. Imke Oltmanns berichtet.
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