Was Sie heute wissen müssen Streit mit Messer an Schule | Kein Bäcker mehr | Neuer Escape-Room

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Eine Kolumne von Nikola Nording
| 08.09.2023 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Redaktionsleitung der Ostfriesen-Zeitung.

Emden kommt nicht zur Ruhe: Bei einem Streit in der Emder Herrentor-Schule ist ein Schüler durch ein Messer verletzt worden. Ein Junge, dessen Alter die Polizei nicht nennt, zog bei einem Gerangel mit mehreren Jugendlichen das Messer aus der Tasche, ein anderer Jugendlicher, der schlichten wollte, wurde am Rücken verletzt. „Leicht“, wie die Polizei betont. Die Beamten waren ungewöhnlich auskunftsfreudig in diesem Fall, da binnen weniger Stunden in den sozialen Netzwerken zahlreiche Gerüchte ins Kraut schossen. Die Polizei entschloss sich zu einem ungewöhnlichen Schritt und forderte die Bürger zu mehr Zurückhaltung auf. Emdens Oberbürgermeister Tim Kruithoff wendete sich ebenfalls an die Emder. Er rief dazu auf, gemeinsam daran zu arbeiten, dass Emden sicher bleibe. Mona Hanssen fasst die Lage zusammen.

Auch diese Tat hatte die Emder aufgerüttelt: Am 11. Juli stand das Van-Ameren-Bad in Flammen. Es entstand ein Schaden in Höhe von zwei Millionen Euro. Schnell wurde klar, dass es sich um Brandstiftung handelte. Nun haben Polizei und Staatsanwaltschaft ein Trio in dieser Sache festgenommen. Die drei jungen Männer im Alter von 18, 19 und 25 Jahren stehen in Verdacht, erst Bargeld geklaut und dann Feuer gelegt zu haben. Zwei von ihnen sind in Untersuchungshaft. Heiko Müller berichtet, was die drei noch auf dem Kerbholz haben.

Die Pressestelle der Staatsanwaltschaft Aurich hatte gestern viel zu tun, denn neben den Vorfällen in Emden hatte auch ich eine Anfrage. Es ging um die Seniorenwohnanlage Heisfelde. Die Staatsanwaltschaft bestätigte mir, dass sie unter anderem wegen pflegerischer Fehlleistung ermittelt und eine weitere Anzeige prüft.

Auch mein Kollege Daniel Noglik ist schwer zu erreichen. Als ich gestern einen Termin mit ihm absprechen wollte, meinte er: „Nee, da bin ich in Köln.“ Für einen ostfriesischen Lokaljournalisten ist das eher ein ungewöhnlicher Einsatzort. Doch es hat einen Grund: Der Mann, der als Firmenboss in Emden vor allem polnische Leiharbeiter im Umfeld des Volkswagen-Werkes ausgebeutet hat, steht in der kommenden Woche vor Gericht – unter anderem, weil er die Krankenkassenbeiträge seiner Beschäftigten nicht gezahlt haben soll. Am Mittwoch beginnt um 9.30 Uhr am Amtsgericht Köln gegen Jonas P. (Name geändert) der Strafprozess. Und Daniel wird im Gericht sitzen, wenn die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten insgesamt 47 Taten zwischen Dezember 2020 und Oktober 2022 vorwirft.

So jetzt reicht es aber auch mit dem Thema Kriminalität. Meine Kollegin Vera Vogt hat nämlich eine unschöne Entdeckung gemacht. Nachdem man in Bingum sehr froh war, dass es dort wieder einen Bäcker gibt, hat er nun wieder geschlossen. „Aus personellen Gründen bleibt die Filiale leider auf unbestimmte Zeit geschlossen“, steht dort. Leider ein Schild, dass derzeit bei vielen Bäckern hängt. Auch auf Borkum habe ich es kürzlich entdeckt. Das Bäckerhandwerk leidet derzeit stark unter vielen Problemen, Vera hat sie beleuchtet und kann zumindest für Ditzum auch gute Nachrichten verkünden.

Für viele Kolleginnen und Kollegen, die bei uns die Kinderseite betreuen, ist Elena Jana Poelker aus Klostermoor eine Bank. Wenn ein Kinderwitz fehlte, konnte man davon ausgehen, dass sie noch einen in petto hat. Zwölf Jahre lang hat sie regelmäßig Witze an die Kinderseite geschickt. Doch nun ist sie 18 Jahre alt geworden und geht in die Kinderwitz-Rente. Zum Abschluss hat sich meine Kollegin Jasmin Oltmanns mit ihr unterhalten und sogar herausgefunden, was ihr erster Witz war. Und den finde ich wirklich sehr lustig.

Ich stand in dieser Woche vor einer verschlossenen Tür und der Schlüssel war nicht in Sicht. Für mich war das Stress pur. Für andere ist dieses Szenario eine wunderbare Art ihre Freizeit zu verbringen. In Escape-Rooms lassen sich Menschen freiwillig einschließen und gemeinsam durch Teamwork müssen sie mit Hilfe kleiner Rätsel lösen, wie sich die Türen wieder öffnen lassen. So ein Escape-Room eröffnet jetzt in Aurich. Meine Kollegin Gabriele Boschbach hat sich mit den Betreibern unterhalten und herausgefunden, dass es bei dem Auricher Escape-Room nicht nur um eine schnöde Schlüsselsuche geht. Los geht es Anfang November.

Solange müssen Sie ihre Freizeit noch anders gestalten. Falls Sie noch nicht wissen, was Sie am Wochenende unternehmen möchten, haben wir eine Übersicht über die Veranstaltungen am Wochenende in Ostfriesland zusammengestellt. Das Wetter wird auf jeden Fall gut, schreibt Wetterexperte Steffen Lüpkes.

Was heute wichtig wird

  • Vor 75 Jahren appellierte der in Leer aufgewachsene Ernst Reuter in Berlin an die Westmächte, die Stadt nicht im Stich zu lassen – und rettete damit vermutlich Tausenden das Leben. Seine ostfriesischen Wurzeln vergaß er derweil nie. Nikola Nording ist seiner Spur gefolgt.
  • Die Landesbühne kämpft um ihr Publikum. Gabriele Boschbach will wissen: Was macht die Stadt Aurich, um die Vorführungen zu promoten? Wie hoch ist der Etat?
  • Der Schrecken in Emden war groß, als Anfang Juli das Van-Ameren-Bad in Flammen stand. Rund zwei Monate später wollen der Förderverein als Betreiber und die Stadt als Eigentümerin des Geländes nun gemeinsam die Weichen für den Wiederaufbau und die Zukunft des Freibades stellen. Über den Stand der Dinge wollen beide Seiten an diesem Freitag informieren. Heiko Müller ist dabei.
  • Die Aktion Stadtradeln läuft, der Leeraner Kreistag beschließt am Montag das neue Radverkehrskonzept – aber was für Erfahrungen machen überhaupt Menschen, die täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren? Karin Lüppen hat mit Fahrradpendlern gesprochen und gehört, dass sie gerne auf zwei Rädern unterwegs sind, aber auch von unglücklichen Ampelschaltungen und rabiaten Autofahrern berichten.
  • Endlich sollte Marx ein Baugebiet bekommen. Dann aber zeigte eine Prospektion, dass schon vor grob geschätzt 1200 Jahren auf dem Areal einiges los war. Der Archäologische Dienst sichert noch immer Funde. Susanne Ullrich berichtet.
  • Mona Hanssen hat mit zwei Landwirten aus der Krummhörn gesprochen, die ihre Milchkühe schon abgegeben haben oder noch abgeben wollen. Was steckt hinter ihren Entscheidungen? Und was macht das mit unserer typisch ostfriesischen Landschaft?
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