Literaturfestival in Leer Bei „Hinterm Mond“ werden neue Welten kreiert

| | 31.08.2023 09:01 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Mehr als Roboter und Außerirdische: Seit Jahrzehnten liest Norbert Fiks Science-Fiction-Bücher.
Mehr als Roboter und Außerirdische: Seit Jahrzehnten liest Norbert Fiks Science-Fiction-Bücher.
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Das Literaturfestival „Hinterm Mond“ in Leer dreht sich um Science-Fiction-Bücher. Veranstalter Norbert Fiks erzählt, warum das nicht nur Weltraumromantik ist und gibt Tipps für Einsteiger.

Leer - „Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr...“ – so startete die Serie Raumschiff Enterprise und entführte die Zuschauer in andere Welten. Welten, die nichts mit ihrer Realität vor dem Fernseher zu tun hatten, in der es grüne Gestalten, Menschenroboter und andere Fantasiefiguren gab. Science Fiction eben. Doch das Genre ist so viel mehr als die Fernsehserie. Für Serien und Filme hat sich Norbert Fiks auch nie wirklich interessiert. Doch seit seinem zehnten Lebensjahr liest er Science-Fiction-Bücher. Warum es gerade dieses Genre ist, kann er gar nicht sagen. Angefangen hat er damit, weil ihn als Kind die Weltraummissionen der Apollo-Flotte faszinierten. Die Geschichten im Weltall waren für ihn wie für andere Kinder die Karl-May-Romane. Seitdem lässt ihn die Leidenschaft nicht mehr los. So sehr, dass er bereits zum vierten Mal in Leer das Science-Fiction-Literaturfestival Hinterm Mond organisiert. Am 7. Oktober lesen ab 15 Uhr vier Autoren im Kulturspeicher aus ihren Romanen.

Das Literaturfestival findet zum vierten Mal in Leer statt. Foto: Ortgies
Das Literaturfestival findet zum vierten Mal in Leer statt. Foto: Ortgies

Nachdem er viel auf Konventions - so heißen die Treffen in der Szene - unterwegs war und dafür oft weite Wege in Kauf nehmen musste, fasste er vor zehn Jahren den Entschluss und lud selbst Autoren ein. „Die Branche ist nicht so groß. Mittlerweile kann ich sagen, dass ich alle wichtigen Akteure kenne“, sagt Fiks.

Was ist Science-Fiction eigentlich?

Die Definition von Science-Fiction-Literatur ist schwierig. Es geht in den Büchern um Abenteuer im Weltall, Außerirdische und in der Zukunft spielende Erzählungen. Technische und wissenschaftliche Erkenntnisse spielen große Rollen. Das kann düster sein, das kann aber auch kurios sein. „Am Ende sind 90 Prozent der Bücher Unterhaltungsliteratur“, sagt Fiks. Die Science-Fiction-Literatur arbeitet sich an den Themen der Gegenwart ab. So gab es viele Bücher, die sich mit Atomkriegen beschäftigten, derzeit sind zahlreiche Werke auf dem Markt, die die Klima-Krise thematisieren. Einen erhobenen Zeigefinger gebe es laut Fiks dabei aber selten. „Es sind eben die Vorstellungen der Autoren. Sie setzen sich damit auseinander und schreiben es aus“, sagt er.

Womit steige ich ein?

Wer einen Einblick in das Genre wagen möchte, für den hat Norbert Fiks drei Buchempfehlungen. Begeistert ist er von der Autorin Aiki Mira, die auch nach Leer kommen wird. „Die ist definitiv ein aufsteigender Stern in der Branche“, sagt er. Mit ihrem Debüt-Roman „Neongrau – Game over im Neurosubstrat “ hat sie bereits Preise geholt. Die Geschichte spielt in Hamburg im Jahr 2112. „Nur sieht Hamburg nicht mehr so aus, wie man es heute kennt“, verrät Fiks. Im Zentrum steht der junge Mann Go, der sich zwischen VR-Gamern, Bombenanschlägen und Tech-Aktivisten beweisen muss.

Ein wenig mehr in der Gegenwart ist Kim Stanley Robinson mit „Das Ministerium für die Zukunft“. Das Werk spielt im Jahr 2025 und der Protagonist, Entwicklungshelfer Frank May, muss sich mit den Folgen einer Hitzewelle auseinandersetzen. Verantwortlich macht er dafür das Ministerium für die Zukunft.

Theresa Hannig hat in „Pantopia“ eine neue Weltrepublik geschaffen, die von einer Künstlichen Intelligenz zur perfekten Welt optimiert wurde. Das Ziel: Die Abschaffung der Nationalstaaten und die universelle Durchsetzung der Menschenrechte.

  • Hinterm Mond findet am Sonnabend, 7. Oktober, ab 15 Uhr im Kulturspeicher in Leer statt. Karten sind unter blog.fiks.de/hinterm-mond/ erhältlich.
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