Stimmung beim Stadtfest Ein Hauch von Ballermann auf dem Auricher Stadtfest
Am Freitag haben sich Tausende Auricher in der Innenstadt beim Stadtfest vergnügt. Heute geht das Programm munter weiter.
Aurich - „Elektro, ich will Elektro hören.“ Anne-Katrin Thümmler schreit ihren Wunsch am Freitagabend beim Stadtfest nicht in die Menge hinein. Oder zu DJ M.S.B. hoch. Dort wäre die Auricherin an der richtigen Adresse. Der Mann auf dem fünf Meter hohen Turm direkt vor dem Historischen Museum legt nämlich auf. Um kurz nach 21 Uhr dröhnt „Ma cherie, ma cherie“ über die Burgstraße in Aurich. Popmusik also. „Ich muss erstmal etwas für alle spielen, zum Auflockern“, sagt Matthias Steenblock. Der Disjockey weiß, wie er für Stimmung sorgen muss. Das hat der 43-Jährige fast die Hälfte seines Lebens mit Musik gemacht.
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16 Jahre lang war er der Mann, der im legendären „Hirschen“ im Auricher Carolinengang aufgelegt hat. Jetzt sorgt er beim Stadtfest für den richtigen Sound. „Die Stadtverwaltung hat mich angesprochen, ob ich mit meiner Musik nicht die Burgstraße beleben möchte“, sagt Matthias Steenblock. Er habe dann gemeinsam mit einer Gerüstbaufirma den DJ-Tower entwickelt, einen Turm, auf dem er sein Quartier aufgeschlagen hat. Wie bei einem Hochsitz. Sein Equipment sieht richtig schick aus. In der Mitte steht ein Recordcase mit zwei Decks, in deren Mitte jeweils das Logo des DJ prangt. Arbeitet er mit Playlists, also mit vorher zusammengestellten Titeln, die er nur aufrufen muss? Er dementiert, er bediene bestimmte Genres wie House, Pop, Rhythm and Blues und Mixed Music. Eine Wissenschaft für sich also. Noch schlendern die Passanten gemütlich die Burgstraße entlang, einigen haben einen Cocktail oder eine Pizza in der Hand.
Mit Animation die Stimmung entfachen
Auf dem Weg zum Marktplatz wird es dann immer voller. Dort ist wie immer der Haupt-Act. „Play high“ heißt die Party-Coverband, die mit „Zickezacke“-Rufen und anderen Animationen die Stimmung entfachen will. Das klappt sogar. Um 21.30 Uhr singen Hunderte „Viva Colonia“, eigentlich ein Karnevalssong der Kölner Combo „Höhner“ aus dem Jahr 2003. „Wir lieben das Leben, die Liebe und die Lust. Wir glauben an den lieben Gott und ham auch immer Durst“, heißt der Refrain. Passt doch, oder? Ein bisschen rheinische Fröhlichkeit kommt auch in Ostfriesland gut an. Oder ist das schon eher Ballermann-Stimmung?
Mal die Seele baumeln lassen, ein bisschen schwofen, Bekannte treffen, die laue Sommernacht genießen – dazu gibt es Wochenende in Aurich mehr als eine Gelegenheit. Jede der fünf Bühnen verströmt ihr eigenes Flair. Die Hauptbühne am Marktplatz zieht Besucher an, die Schlager lieben. Beim Lambertshof, wo einige Pergolen und Zelte aufgebaut sind, stimmt das Duo Bridges and Hooks aus Wilhemshaven leise Töne an. „Wir legen los, wenn die Kirchturmglocken verstummt sind“, begrüßt Sänger Marc Gensior das Publikum.
Der dritte Haupttreffpunkt beim Stadtfest ist der lauschige Biergarten an der Börse. Dort geht es mit Open Range rockig ab.
Am heutigen Sonnabend gibt es den ganzen Tag über ein reichhaltiges Programm. Alles, was in Aurich für Musik und Tanz steht, ist auf den Beinen. Es gibt Präsentationen des Männerchors „Frischer Wind“, der Sportschule Tao, Shanty-Chören, vom TuS Aurich-Ost und und. Insgesamt ein breites Spektrum an Stilen. Am Abend beginnt um 20 Uhr auf den fünf Bühnen dann das Hauptprogramm. Auf der Sparkassen-Bühne treten dann die Coverbands „Sixpack“ und später „Stageminister“ auf.
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