Auricher Staatsanwaltschaft involviert Drogenbande im Emsland festgenommen

| | 09.08.2023 16:35 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Artikel hören:
Symbolfoto: Zollfahndungsamt Essen
Symbolfoto: Zollfahndungsamt Essen
Artikel teilen:

Im Emsland ist eine dreiköpfige Drogenbande festgenommen worden. Sie verkauften insbesondere Kokain und Heroin. Bei den anschließenden Durchsuchungen wurde so einiges gefunden.

Meppen/Nordhorn/Aurich - Drei Mitglieder einer Drogenbande sind im Emsland festgenommen worden. Wie das Zollfahndungsamt Essen mitteilt, ermittelte die Behörde unter Federführung der Staatsanwaltschaft Aurich bereits seit Anfang dieses Jahres gegen eine dreiköpfige Tätergruppierung in Meppen wegen des Verdachts des Einfuhrschmuggels und des Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge.

Die Beschuldigten im Alter von 31 bis 45 Jahren sollen Schmuggelfahrten für verschiedene Betäubungsmittel, insbesondere Kokain und Heroin, in die benachbarten Niederlande unternommen haben. Dabei seien jeweils kleinere Mengen – so etwa 30 bis 40 Gramm - pro Fahrt transportiert worden, berichtete Staatsanwalt Jan Wilken, Pressedezernent der Staatsanwaltschaft in Aurich, im Gespräch mit unserer Redaktion. Bislang könne die Staatsanwaltschaft den Beschuldigten drei Fahrten konkret nachweisen, ob dies auch bei weiteren Fahrten gelinge, müssten die weiteren Ermittlungen zeigen. Die eingeschmuggelten Drogen sollen im Anschluss in Deutschland an diverse Abnehmer verkauft worden sein. Hierbei sollen die Beschuldigten arbeitsteilig und als Bande gehandelt haben, heißt es in der Mitteilung weiter.

Auf eine Festnahme folgen weitere

Einen ersten Schlag setzten die Zollfahnder bereits am 1. August, als sie die Beschaffungsfahrt eines 45-jährigen Meppeners in die Niederlande beobachteten, und einen der Beschuldigten dabei auf frischer Tat ertappen konnten. Da der 45-Jährige keinen Führerschein besaß, sei er von einem 39-jährigen Meppener, der Wilken zufolge derzeit nicht als Teil der Bande betrachtet werde, in einem geliehenen Fahrzeug gefahren worden. Bei der Rückkehr nach Deutschland wurden die Insassen durch Zollfahnder in Meppen festgenommen, so die Beamten.

Direkt im Anschluss sei dann auch die Festnahme einer 31-jährigen Mitbeschuldigten in Meppen erfolgt. Bei den anschließenden Fahrzeug- und Wohnungsdurchsuchungen seien kleinere Mengen verschiedener Betäubungsmittel, zwei Messer, Diebesgut, sowie elektronische Beweismittel sichergestellt worden.

Auch mutmaßliches Diebesgut sichergestellt

Gegen den 45-jährigen Meppener wurde durch den zuständigen Haftrichter beim Amtsgericht Aurich am nächsten Tag der Haftbefehl verkündet, heißt es in der Mitteilung des Zollfahndungsamtes Essen. Ein weiterer Haftbefehl wurde am Dienstag vollstreckt. Bei den sich anschließenden Durchsuchungen seien geringe Mengen Kokain, fast 4000 Euro in bar, sowie 2 Fahrräder gefunden worden, bei denen es sich vermutlich um Diebesgut handelt.

Die Staatsanwaltschaft habe lange im Verborgenen ermittelt, so wie es bei Drogenvergehen üblich sei, damit die Verdächtigen keinen Verdacht schöpfen und dann die Gunst der Stunde genutzt, sagte Wilken. Wie die Ermittlungen genau abliefen und auf welche Erkenntnisse sich die Behörden stützen, wollte er nicht verraten. Den drei mutmaßlichen Bandenmitgliedern drohten nun durchaus längere Haftstrafen. Bei der Einfuhr von Drogen in nicht geringem Maß stünden als Mindeststrafe zwei Jahre Haft im Raum - pro Tat. Daraus ergebe sich nach aktuellem Ermittlungsstand eine mögliche Haftstrafe von 5 Jahren und 11 Monaten. Es seien jedoch auch höhere Haftstrafen möglich.

Unterstützt wurden die Einsatzkräfte des Zollfahndungsamtes Essen durch Kräfte der Hauptzollämter Oldenburg, Münster und Osnabrück, wurde weiter mitgeteilt.

Ähnliche Artikel