DLRG und DGzRS im Einsatz Havariertes Motorboot vor Langeoog – drei Menschen aus Seenot gerettet

| 12.06.2023 18:56 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Artikel hören:
DLRG (links) und DGzRS im gemeinsamen Einsatz für ein havariertes Motorboot vor Langeoog. Foto: DLRG Ortsgruppe Wittmund
DLRG (links) und DGzRS im gemeinsamen Einsatz für ein havariertes Motorboot vor Langeoog. Foto: DLRG Ortsgruppe Wittmund
Artikel teilen:

Glück im Unglück hatte die dreiköpfige Besatzung eines kleinen Bootes, das am Sonntag zwischen Langeoog und Bensersiel zu sinken drohte. Einsatzkräfte der DLRG waren zufällig in der Nähe.

Bensersiel/Langeoog - Zwischen Bensersiel und Langeoog hat die Besatzung der Inselfähre „Langeoog IV“ gemeinsam mit zwei zufällig im Revier trainierenden Booten der Ortsgruppen Esens und Wittmund der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) am Sonntag drei Menschen aus Seenot gerettet. Sie befanden sich laut Mitteilung in einem kleinen, sinkenden Motorboot. Die sofort alarmierten freiwilligen Seenotretter der Station Langeoog der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) sicherten das Boot und brachten den Havaristen nach Bensersiel.

Der Kapitän der Fähre „Langeoog IV“ hatte nach einem Hinweis einer anderen Fährbesatzung zur Sicherheit Ausschau nach einem kleinen Motorboot gehalten, das bereits verdächtig tief in der See gelegen hatte. Als die Besatzung der „Langeoog IV“, die mit knapp 500 Passagieren auf dem Weg von Langeoog nach Bensersiel war, das Motorboot sichtete, war ihr sofort klar, dass der Havarist bereits sank. Eine Segelyacht aus Harlesiel hatte sich dem Havaristen bereits angenähert und versuchte, ihn mit einer Leine zu sichern. Der Kapitän der „Langeoog IV“ manövrierte die Fähre im kurzen kräftigen Seegang so nah wie möglich an das Motorboot heran.

Havarist fast zur Hälfte mit Wasser vollgelaufen

Nach Angaben der DGzRS verläuft das Fahrwasser dort zwischen den ausgedehnten Sänden des Wattenmeeres. Die Fähre musste extrem vorsichtig manövrieren, um nicht entweder die drei Menschen auf dem Havaristen in Gefahr zu bringen oder selbst festzukommen. So war es zunächst nur möglich, den Menschen im sinkenden Kajütboot Leinen zuzuwerfen und das sinkende Boot daran über Wasser zu halten.

Eigentlich wollten die Wasserretter der DLRG-Ortsgruppen Esens und Wittmund nur ihre Schwimmfähigkeiten bei starken Strömungen, Wind und ordentlich Seegang mit Absicherung durch zwei Motorrettungsboote zwischen Bensersiel und Langeoog trainieren, als sie die am Rande des Fahrwassers agierende Fähre bemerkten, die an ihrem Bug das Sportboot sicherte. Wenige Minuten später trafen die Einsatzkräfte der DLRG vor Ort ein. Der Havarist war bereits fast zur Hälfte mit Wasser vollgelaufen. Das große Esenser Motorrettungsboot ging längsseits und übernahm die drei Personen des Sportbootes. Zwischenzeitlich hatte der Kapitän der Langeoog-Fähre die von der DGzRS betriebene Rettungsleitstelle See (MRCC Bremen) alarmiert. Die freiwilligen Seenotretter der Station Langeoog und der Seenotrettungskreuzer der DGzRS-Station Norderney wurden alarmiert und liefen sofort aus.

Leine in Propeller sorgt für Probleme

Während die Einsatzkräfte der DLRG die Schiffbrüchigen in den sicheren Hafen nach Bensersiel brachten und die Besatzung der Fähre das Sportboot weiter gegen das Sinken sicherte, trafen die Seenotretter von Langeoog mit dem Seenotrettungsboot „Secretarius“ ein. Eine Seenotretterin stieg auf den Havaristen über und brachte zwei Tauchpumpen in Betrieb. Bei der Übernahme des Havaristen von der Fähre zog sich das Seenotrettungsboot eine Leine in den Propeller. Aufgrund des enormen Tidenstroms konnten die Taucher der DLRG-Ortsgruppe Wittmund die Leine vor Ort nicht freischneiden. Ein freiwilliger Seenotretter der Station, der zusätzlich mit seinem eigenen Boot vor Ort war, nahm daraufhin die „Secretarius“ mit dem Havaristen längsseits in Schlepp und brachte beide nach Bensersiel. Ausgebildete Sanitäter der DLRG übernahmen in Bensersiel die Betreuung der Schiffbrüchigen.

Dort konnte das havarierte Sportboot mit Hilfe des Kranes der freiwilligen Feuerwehr Esens auf einen Bootstrailer gehoben werden. Die Taucher befreiten die „Secretarius“ von der Leine.

Alle Beteiligten betonten nach der Rettungsaktion die hervorragende Zusammenarbeit von Fährbesatzung und Einsatzkräften. Ohne diese hätte der Einsatz anders ausgehen können.

Ähnliche Artikel