Was Sie heute wissen sollten

Einzelhandel | Hajo F. Moroni | Tulpenzwiebeln

Joachim Braun
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Von Joachim Braun
| 06.05.2021 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Endlich soll es Lockerungen geben. Immerhin sinken nun doch die Sieben-Tages-Inzidenzen. Selbst im Landkreis Leer, der zuletzt wochenlang über 100 war, könnte es am Samstag wieder losgehen, nach fünf Tagen unter 100. Trotzdem gibt es massive Verärgerung bei den Geschäftsleuten - wegen der Einschränkungen, die das Land weiterhin vorsieht. So brauchen Kunden einen tagesaktuellen Test, wenn sie spontan kommen. Wenn sie keinen Coronatest vorlegen können oder wollen, müssen sie einen Termin vereinbaren. Ergebnis ist, dass die meisten Läden leer bleiben. „Wenn die Kunden einen Test vorlegen müssen, kann ich den Laden auch gleich geschlossen lassen“, sagt der Leeraner Schuhhändler Cornelius Uphoff. Das politische Hin und Her macht ihn fassungslos und wütend. „Wir haben offensichtlich einen Wirtschaftsminister, der nicht weiß, wie Einzelhandel funktioniert.“ Was der Chef der Werbegemeinschaft Andreas Fricke dazu sagt, hat Nikola Nording erfragt.

Auch Hoteliers und Gastronomen sind sauer: Zwar sollen sie ab nächster Woche bei einer Inzidenz unter 100 schrittweise öffnen dürfen - aber nur für Gäste aus dem eigenen Bundesland. „Das ist der Hammer, was die uns in Hannover antun“, sagte Erich Wagner im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Vorsitzende des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) in Ostfriesland will sich nun mit anderen Organisationen – etwa dem Schaustellerverband – zusammentun, um bei der Landesregierung großzügigere Öffnungsszenarien durchzusetzen. Martin Teschke und Nikola Nording haben mit ihm und anderen Betroffenen gesprochen.

Hajo F. Moroni ist speziell, um es mal neutral zu formulieren. Als er Verteidiger des gefallenen SPD-Jungstars Jochen Beekhuis war, las ich Mails von dem Rechtsanwalt, die die Frage offen ließ, ob und wenn ja welche Erziehung der Herr genossen haben mag. Jetzt ist der auf Norderney lebende Jurist, der als Gemeinde- und als Kreisrat auch politisch aktiv ist, erneut aufgefallen. Weil er in der Norderneyer Fußgängerzone verbotswidrig keinen Mund-Nasen-Schutz trug, sollte er ein Bußgeld von 100 Euro bezahlen. Er legte Widerspruch ein, die Sache ging vor Gericht, und dort trug der streitbare Anwalt erneut keine Maske - worauf die Verhandlung platzte. Gabriele Boschbach, ehemals selbst Reporterin auf Norderney, fragte Moroni nach seinen Motiven.

Die nächtliche Ausgangssperre, die gegenwärtig in Emden und in Leer (noch) gilt, ist auch so eine stumpfe Waffe. Neun Verstöße wurden zu Protokoll genommen. Was die Ertappten an Bußgeldern bezahlen müssen, ist noch unklar, weil es keinen Bußgeldkatalog gibt. Mindestens dreistellig sei die Buße schon beim ersten Verstoß, heißt es aus dem Emder Rathaus. Aber natürlich komme es auf den Einzelfall an. Natürlich. Mona Hanssen hat nachgefragt.

Andreas Ellinger, Reporter mit Sinn für Detailfragen, steht in der Corona-Zeit auf Luftfilter. Sicherlich nicht deshalb, weil sein Arbeitsplatz in der Redaktion nur ein paar Meter von einem solchen Gerät entfernt ist, das noch dazu einigen Lärm macht, sondern weil er überzeugt ist, dass die Geräte zur Corona-Vorsorge Sinn machen, vor allem in Klassenzimmern und Kindergärten. SPD-Landtagsfraktionsvorsitzende Hanne Modder, als ranghöchste Landespolitikerin die heimliche Regentin Ostfrieslands, ist da anderer Meinung und äußerte dies auch in einer ellenlangen Antwortmail an Ellinger. Der wiederum unterzog jedes Argument Modders vor ein paar Tagen einem Faktencheck, der der SPD bestimmt nicht gefallen hat. Damit nicht genug, der Kollege blieb am Thema dran und bekam nun vom Kultusministerium eine erstaunliche Erklärung, warum der Staat Luftfilter nicht fordert. Das Geld ist ausgegangen. Glauben Sie nicht? Lesen Sie selbst.

Eine erstaunliche Geschichte hat unsere Gartenexpertin Karin Lüppen aufgetan. Neulich schrieb sie über giftige Pflanzen im Garten und erwähnte dabei auch die Tulpe. Stimmt doch nicht, sagte hingegen Leser Harm-Jürgen Koch und behauptete, im Rheiderland seien in Notzeiten auch Blumenzwiebeln gegessen worden. Die Kollegin ging der Sache nach, und siehe da, beide haben Recht. Eine spannende Geschichte, die auch vom Tulpenanbau im Rheiderland erzählt. Und bitte, gehen Sie jetzt nicht in Ihren Garten und graben die Tulpenzwiebeln aus ...

Was heute wichtig wird:

  • Über ein Abwasser-Monitoring sollen Corona-Ausbrüche und Mutationen schneller entdeckt werden können. Die Grünen fordern eine schnelle Umsetzung auch in Niedersachsen. Doch wie sehen das die Abwasserspezialisten in Ostfriesland? Nikola Nording hat nachgefragt.
  • Kann man Ostfriesland mit öffentlichen Verkehrsmitteln bereisen? Nicht nur, um nur von A nach B zu kommen, sondern um was zu erleben? Globetrotter Harald Gädt aus Aurich probiert es aus. Jens Schönig fährt mit und berichtet.
  • Der Landkreis Aurich ist bislang von der Corona-Notbremse verschont geblieben. Einkaufen ist hier ohne Negativ-Test möglich. Doch das lockt nur wenige Lockdown-Flüchtlinge in die Auricher Fußgängerzone, hat Tobias Rümmele festgestellt.
  • Die Haifischbar ist vielen Emdern ein Begriff. Nun ist die Sanierung des markanten Gebäudes abgeschlossen, die Mietverträge sind unterzeichnet. Im Untergeschoss wird die Leeraner Kaffeerösterei Baum einziehen. Heiko Müller stellt vor, was das Unternehmen dort vorhat.

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