Tokio (dpa)

Corona-Maßnahmen bei Olympia 2021 kosten Millionen

| 30.11.2020 07:39 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Japans Olympia-Macher stehen vor großen Herausforderungen. Nicht nur die Verschiebung aufs nächste Jahr kommt teuer, auch die geplanten Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie fallen ins Gewicht. Diese Woche soll es einen Zwischenbericht zum Kampf gegen das Coronavirus geben.

Auf die Organisatoren der wegen Corona auf nächsten Sommer verschobenen Olympischen Spiele in Tokio kommen erhebliche Zusatzkosten zu.

Laut der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo schätzt das Organisationskommitee die Kosten für Maßnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus auf rund 100 Milliarden Yen (rund 802 Millionen Euro). Am 2. Dezember wollen das japanische NOK, die Stadt Tokio und die japanische Zentralregierung einen Zwischenbericht zu den Corona-Maßnahmen vorlegen, wie auch die japanische Tageszeitung „Nihon Keizai Shimbun“ berichtete. Dem Blatt zufolge sollen ausländische Athleten mehrfachen Corona-Tests unterzogen werden.

So sei angedacht, dass aus dem Ausland kommende Athleten innerhalb von 72 Stunden vor der Abreise nach Japan, dann erneut bei der Einreise nach Japan sowie dann noch einmal 96 bis 120 Stunden danach auf das Coronavirus getestet werden, hieß es. Auf diese Weise solle sichergestellt werden, dass keine Infektionen übersehen werden. Außerdem seien mehrfache Coronatests an den Trainingslagern, beim Betreten des olympischen Dorfes sowie vor den Wettkämpfen angedacht.

Die Tokio-Spiele waren im März wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr auf den nächsten Sommer verschoben worden. Die Verlegung könnte laut Kyodo Mehrkosten von rund 200 Milliarden Yen (1,61 Milliarden Euro) verursachen. Im Dezember wollen die Gastgeber und das Internationale Olympische Komitee (IOC) demnach entscheiden, wer welchen Anteil an den zusätzlichen Ausgaben trägt. Die Mehrkosten ergeben sich unter anderem daraus, dass die Arenen und die Immobilien für das olympische Dorf auch für das kommende Jahr angemietet werden müssen. Hinzu kommen Ausgaben für Mitarbeiter, Ausrüstung und Lagerflächen.

Höchste Priorität hat für die Organisatoren der Schutz gegen das Coronavirus. So wollen Japans Olympia-Planer das Athletendorf in Tokio mit einem ausgefeilten medizinischen Versorgungssystem auszurüsten. Aus Sorge vor Corona-Fällen wollen die Organisatoren dort nur einen möglichst kurzen Aufenthalt erlauben. „Wir wollen nicht die Zahl der Sportler senken, aber wir müssen sicherstellen, dass das Dorf der sicherste Ort in Tokio ist“, sagte John Coates, der Vizepräsident des IOC, kürzlich. Daher sollen die Athleten vier bis fünf Tage vor Beginn ihrer Wettkämpfe ins Dorf einziehen und bereits ein bis zwei Tage nach Abschluss ihrer Disziplinen nach Hause reisen.

Das genaue Verfahren für die Untersuchungsproben sowie die Häufigkeit der Corona-Tests solle weiter mit dem IOC sowie den internationalen Sportorganisationen abgestimmt werden, so die „Nihon Keizai Shimbun“. Angesichts wieder gestiegener Infektionszahlen auch im Gastgeberland halten sich hartnäckige Zweifel, ob die Spiele wirklich ausgetragen werden können. Japan und das IOC halten jedoch an den Spielen fest.

© dpa-infocom, dpa:201130-99-512325/2

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