70 Jahre OZ

Ausbildung in Zeiten der digitalen Revolution

Tobias Rümmele
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Von Tobias Rümmele
| 09.10.2020 00:00 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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Die Medienbranche befindet sich im Umbruch. Ob als Journalisten oder Medienkaufleute: Die Zeitungsgruppe Ostfriesland bereitet Menschen für eine Karriere in der digitalisierten Welt vor.

Leer - Lena Mimkes las schon in ihrer Jugend in der OZ, am liebsten die Panorama-Seite, wie sich die Uplengenerin heute erinnert. Doch der Wunsch, selbst einmal die Spalten dieser Zeitung zu füllen, kam erst später. „Ich konnte mich schon in der Schule besser schriftlich ausdrücken, als mündlich“, erinnert sich die Volontärin.

Während eines Praktikums beim Sonntags-Report in Leer reifte in ihr der Entschluss, im Journalismus tätig zu werden. Mimkes studierte in Wilhelmshaven Medienwirtschaft und Journalismus. Es war dieses Studium, das sie zum ersten Mal in die Redaktionsräume der OZ nach Logabirum brachte. „Das vierte Semester besteht immer aus einem Praktikum. Das habe ich bei der OZ gemacht“, berichtet sie.

Intensive Recherche oder schnelle Nachrichten

2019 schrieb Mimkes ihre Bachelorarbeit. Das Thema: „Qualität im Lokaljournalismus“. Herzstück der Arbeit: ein Interview mit OZ-Chefredakteur Joachim Braun. „Eine wichtige Erkenntnis der Arbeit war, dass die Zeitung von der Terminberichterstattung wegkommen muss.“ Die könne heute jeder Verein im Internet gratis anbieten, erklärt die 24-Jährige. Stattdessen brauche es relevante Themen, die aus der Leserperspektive beleuchtet werden.

Wenige Monate nach dieser Arbeit begann Mimkes ihr Volontariat bei der ZGO, dem Verlag, in dem die OZ erscheint. Zweieinhalb Jahre lang sammelt sie nun in den verschiedensten Redaktionen journalistische Erfahrung. „In den Lokalredaktionen arbeite ich meist intensiver an Themen“, erklärt die junge Journalistin. Oft komme aber etwas Aktuelles dazwischen. Dann gelte es, schnell die richtigen Leute ans Telefon zu bekommen. Ganz anders sei die Arbeit in der Online-Redaktion. „Dort geht es darum, unsere Texte zu den Menschen zu bringen“, sagt Mimkes. „Wir überlegen, wie wir sie auf der Webseite und in den sozialen Medien präsentieren können.“

Mimkes schätzt vor allem den Überblick, den sie so von der journalistischen Arbeit gewinnt: „Als Volontärin bekomme ich Einblick in die Arbeit für die gedruckte Zeitung und für das digitale Angebot. Die eine Sicht profitiert von der anderen.“

Vielseitige Lehre zum Medienkaufmann

Karsten Bruns wollte nach der Schule „irgendwas mit Medien“ machen, wie der 20-jährige Moormerländer über sich selbst sagt. Die Ausbildung zum Medienkaufmann bei der ZGO sei da genau das Richtige für ihn gewesen. „Der ausschlaggebende Punkt, nach dem Abitur zur ZGO zu gehen, war für mich die Vielseitigkeit der Ausbildung“, erklärt Bruns.

Karsten Bruns lernt in seiner Ausbildung zum Medienkaufmann das Verlagshaus von allen Seiten kennen.
Karsten Bruns lernt in seiner Ausbildung zum Medienkaufmann das Verlagshaus von allen Seiten kennen.

Im Laufe von drei Jahren durchläuft er als Auszubildender sämtliche Abteilungen des größten ostfriesischen Verlagshauses. „Los ging es im Vertrieb. Da musste ich auch ab und zu selbst rausfahren, wenn ein Bote ausgefallen war“, erinnert sich Bruns an seine ersten Monate im Berufsleben. „Ich habe wirklich viel Respekt vor dieser Arbeit bekommen. Ohne die Zusteller würde es keine Zeitung geben.“

Einmal pro Woche geht es auf die Schulbank

Ob im Media-Store, der Buchhaltung oder im Kundenservice: Etwa alle drei Monate geht es seither für Bruns in eine andere Abteilung, stets mit ungewohnten Aufgaben und Herausforderungen. „Ich freue mich aber immer, etwas Neues kennenzulernen“, betont er. „Dafür ist die Ausbildung ja schließlich da.“

Einmal wöchentlich drückt Bruns zudem die Schulbank. „Obwohl ich eigentlich lieber praktisch bei der Sache bin“, wie er verrät. An der Berufsschule in Oldenburg bekommt er das theoretische Rüstzeug für sein Berufsleben.

Gewappnet für die digitale Zukunft

Bruns ist überzeugt, seine Ausbildung zu einem perfekten Zeitpunkt zu absolvieren: „Den digitalen Wandel mitzuerleben ist super.“ In den vergangenen Jahren habe die Firma in diesem Bereich vieles auf den Weg gebracht.

Der digitale Wandel, da ist er sich sicher, wird auch die Zukunft des Verlages bestimmen. „Dafür müssen wir gewappnet sein“, sagt der angehende Medienkaufmann. Inzwischen habe er auch ein klareres Bild von seiner eigenen Zukunft. Statt „irgendwas mit Medien“ möchte Bruns sich künftig auf Marketing spezialisieren: „Kampagnen zu entwickeln, Kundenakquise zu betreiben – das möchte ich nach meiner Ausbildung vertiefen.“

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