Juist

62-jähriger Segler vor Juist aus Seenot gerettet

| 30.05.2020 12:30 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Ein 62-jähriger Segler ist am Freitagnachmittag vor Juist in Seenot geraten. Ein Rettungsboot der DGzRS rückte aus und rettete dem Mann das Leben. Wenige Stunden später mussten die Neuharlingersieler Seenotretter erneut ausrücken.

Juist - Die Helfer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mussten am Freitag zu zwei Einsätzen ausrücken. Am Nachmittag retteten sie einen 62-jährigen Segler vor Juist aus Seenot. Wenige Stunden später brachten die Seenotretter elf Passagiere eines Ausflugsfischkutters mit Maschinenraumbrand sicher an Land. Das teilte die DGzRS am Freitagabend mit.

Von der Notlage des Juister Seglers erfuhren die Einsatzkräfte um 16.10 Uhr. Die Jolle des 62-Jährigen war nahe der Itzendorfplate zwischen Juist und Norddeich gekentert. Die Besatzung der voll besetzten Inselfähre „Frisia IX“ hatte den Seenotfall beobachtet und alarmierte die Retter. Das mit Freiwilligen besetzte Seenotrettungsboot „Hans Dittmer“ hatte zuvor den Hafen von Norderney verlassen und nahm Kurs auf den Unglücksort. Dort machten die „Frisia IX“ und die „Töwerland-Express“ unterdessen Stand-by. Der auf Norderney stationierte Seenotrettungskreuzer „Eugen“ folgte der „Hans Dittmer“ zur Itzendorfplate.

„Nur der Kopf ragte aus dem Wasser“

Rund zehn Minuten nach der Alarmierung waren die Juister Seenotretter vor Ort. Von der Jolle war nur noch wenig zu sehen. „Das Rigg war weg, drei Viertel des Rumpfes ragten aus dem Wasser, der Mast zeigte beinahe nach unten“, schilderte Vormann Hauke Janssen-Visser das Bild, das sich den Seenotrettern bot. „Der Schiffbrüchige war zwischen Saling und Schwertkasten eingekeilt, nur der Kopf ragte aus dem Wasser.“

Unterdessen hatte auch die Frachtfähre „Frisia VII“ gestoppt und bot Windschutz. „Als wir an den Schiffbrüchigen herangefahren sind, rief er uns zu, dass er keine Kraft mehr hat“, sagte Janssen-Visser. Die Seenotretter warfen ihm eine Leine zu und zogen ihn durch die Bergungspforte an Bord. Auf dem Seenotrettungsboot übernahmen sie seine Erstversorgung. Die Körpertemperatur des 62-Jährigen war bereits auf 34 Grad Celsius abgesunken. „Wir sind im letzten Moment gekommen“, so Janssen-Visser.

14 Grad Wassertemperatur

Die Seenotretter brachten den Geretteten nach Norddeich und übergaben ihn dort zur weiteren Versorgung an den Rettungsdienst. Zur Einsatzzeit herrschten im Revier vor Juist nördliche Winde um vier Beaufort und 14 Grad Wassertemperatur. Der Seenotrettungskreuzer „Eugen“ und die Frachtfähre „Frisia VII“ richteten die Jolle wieder auf. Die Fähre nahm das Boot über ihre Hecklappe an Bord und brachte es ebenfalls nach Norddeich.

Gegen 18.15 Uhr alarmierte der Ausflugsfischkutter „Seestern“ die Seenotretter. Im Watt zwischen Neuharlingersiel und Spiekeroog war offenbar ein Brand im Maschinenraum ausgebrochen. An Bord waren elf Passagiere und drei Besatzungsmitglieder.

Der Besatzung gelang es, die Flammen mit Bordmitteln zu löschen. Das Seenotrettungsboot „Neuharlingersiel“ der gleichnamigen Freiwilligenstation nahm die Passagiere an Bord und brachte sie sicher nach Neuharlingersiel.

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