Moormerland

Schlachterei Lay bis auf Weiteres geschlossen

Jonas Bothe
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Von Jonas Bothe
| 17.11.2019 16:02 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Möglicherweise sind Produkte der Naturschlachterei Lay aus Moormerland mit Listerien belastet. Der Betrieb ist bis auf Weiteres geschlossen und ruft seine Ware vorsorglich zurück.

Moormerland - Die Naturschlachterei Lay aus Veenhusen (Gemeinde Moormerland) hat wegen Listerien sämtliche Produkte zurückgerufen. Nach Angaben des Familienbetriebes liegt eine „mögliche Gesundheitsgefährdung“ vor. Auch der Landkreis Leer warnt in einer Mitteilung davor, Fleisch- und Wurstwaren der Schlachterei zu essen. Die Produkte sollten stattdessen entsorgt werden. Betroffen sein könnten alle Produkte, die im Fleischereifachgeschäft in Veenhusen (Moormerlandstraße 2), im Geschäft in Leer (Hohe Loga 23) oder beim Partyservice des Unternehmens gekauft wurden. Auch Waren, die an anderer Stelle, zum Beispiel auf der Adventsausstellung in Neermoor am 9. und 10. November, gekauft wurden, werden zurückgerufen, teilt Lay mit.

Die Ware könne gegen Erstattung der Kosten auch im Hauptgeschäft in Veenhusen zurückgegeben werden. Das Unternehmen bittet in der Mitteilung seine Kunden „um Entschuldigung für eventuell entstandene Unannehmlichkeiten“. Für weitere Nachfragen war die Schlachterei am Wochenende nicht zu erreichen.

Schlachterei hat Listerien festgestellt und Landkreis informiert

Wie der Landkreis mitteilt, sind Fleischereibetriebe verpflichtet, ihre Ware auf Listerien zu untersuchen. Dabei habe Lay einen Befall festgestellt und den Landkreis Leer informiert, der zuständig für die Lebensmittelkontrolle ist. Zum Schutz der Verbraucher habe die Schlachterei vorsorglich von sich aus ihre Hauptstelle in Veenhusen und ihre Filiale in Leer-Loga bis auf Weiteres geschlossen, den Verkauf eingestellt und alle in den Geschäften noch befindlichen Waren entsorgt. Gemeinschaftseinrichtungen sind laut Landkreis Leer nicht von Lay beliefert worden. „Die Betriebsräume sind inzwischen mehrfach und intensiv gereinigt und desinfiziert worden“, heißt es in der Mitteilung. In der nächsten Woche will das Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelkontrolle des Landkreises den Betrieb untersuchen. „Waren verkaufen dürfte die Fleischerei erst dann wieder, wenn Produkte beprobt und frei von Listerien sind“, heißt es abschließend.

Experten zufolge erkranken nur wenige Menschen an der von Listerien ausgelösten Listeriose. Bei gesunden Erwachsenen verläuft die Krankheit meist unauffällig mit grippeähnlichen Symptomen. Gefährlich ist die Infektion für abwehrgeschwächte Menschen – wie Schwangere, Kleinkinder sowie Senioren.

Anfang November waren bereits bei dem Unternehmen Fleisch-Krone aus dem Oldenburger Münsterland nach dem Fund von Listerien Frikadellen zurückgerufen worden. Zwei Betriebe der Fleischfirma waren vorläufig stillgelegt worden. Auch bei dem hessischen Hersteller Wilke waren Listerien festgestellt worden. Es besteht der Verdacht, dass dadurch auch Menschen ums Leben gekommen sind.

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