Norden/Emden/Aurich

Behörden kämpften gegen ölige Fracht

| 12.11.2018 09:14 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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NLWKN, Landkreis Aurich und Stadt Emden simulierten einen Unfall vor der Küste. Auch das Havariekommando Cuxhaven war am Sonnabend an der großen Übung im nördlichen Ostfriesland beteiligt.

Drei Fachgruppen der THW-Ortsgruppen Bremen-Nord, Stade und Oldenburg waren vor Ort.
Drei Fachgruppen der THW-Ortsgruppen Bremen-Nord, Stade und Oldenburg waren vor Ort.
Norden/Emden/Aurich - Eine Schiffskollision vor der Knock, ein Tanker in Not und 200 Tonnen ausgelaufenes Öl in der Ems: Dieses düstere, aber durchaus realistische Szenario diente am Sonnabend als Ausgangslage für eine groß angelegte sogenannte Stabsrahmenübung in Ostfriesland.

An Leitstellen-Standorten in Aurich und Emden sowie in der Direktion des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWK) in Norden probten Behörden zusammen mit dem Havariekommando Cuxhaven die Zusammenarbeit auf Stabs- und Führungsebene.

NLWKN ist zuständig

Die Lage auf den Bildschirmen der mobilen Leitstelle, die das Technische Hilfswerk (THW) im Innenhof des NLWKN eingerichtet hatte, war ernst: Bereits am Vortag, so wurde es bei der Simulation mit der Bezeichnung „AUR-EMD 2018“ angenommen, war es auf der Ems in Höhe des Knock-Anlegers zu einer schweren Kollision von zwei Schiffen gekommen. 190 Tonnen Öl aus dem Tanker „Wotan“ trieben – begünstigt durch Westwind und Tide – auf die Küste zwischen Emden und Upleward zu.

Der NLWKN ist bei Ölverschmutzungen im Küstengewässer bis zur Mittleren Tidehochwasser-Linie zuständig. „Wegen der erhöhten Tide in unserer Simulation erstrecktem sich die Anlandungen aber auch in die Zuständigkeitsbereiche der Stadt Emden und des Keises Aurich“, erläuterte Dirk Oberliesen, vom NLWKN in Norden in einer Mitteilung.

Übungen und Schulungen zur Vorbereitung auf den Ernstfall

Die Ausgangslage vor der Küste wurde auf Karten markiert.
Die Ausgangslage vor der Küste wurde auf Karten markiert.
Außer Kräften des Landesbetriebs waren deshalb bei der Übung Vertreter der Stadt Emden, des Landkreises Aurich und des Havariekommandos Cuxhaven im Einsatz. Unterstützt wurden sie durch Fachgruppen des THW. Denn mit dem Eintritt eines sogenannten komplexen Schadstoffunfalls durch das Havariekommando greifen die Regularien einer Verwaltungsvereinbarung über die Zusammenarbeit.

Übungen und Schulungen zur Vorbereitung auf den Ernstfall seien für den NLWKN „wichtige Bausteine in der Schadstoffunfallbekämpfung“, so ein Sprecher des Landesbetriebs: Schließlich komme es darauf an, dass die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen auch unter schwierigsten Bedingungen einwandfrei funktioniere.

Rund 20 praktische Ölwehr-Übungen gibt es deshalb pro Jahr – im ostfriesischen Wattengebiet ebenso wie auf Weser, Elbe und Ems.

Planen, koordinieren und kommunizieren

Hinzu kommt eine Stabsrahmenübung. „Das Besondere daran ist der Fokus auf die Zusammenarbeit“, wird die zuständige NLWKN-Geschäftsbereichsleiterin Birgit Heddinga zitiert. Denn auch die notwendigen Stabs- und Führungsstrukturen müssten optimal auf solche Schadenslagen vorbereitet werden. Die benötigten Schiffe, Einsatzkräfte und Spezialgeräte kommen dabei nur auf dem Papier zum Einsatz.

Für die Kräfte in den Einsatzzentralen bedeutet dies vor allem: planen, koordinieren und kommunizieren. In den Einsatzstäben Emden, Aurich und Norden galt es den ganzen Tag über, rasch eine Stabs- und Führungsstruktur aufzubauen.

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