Was Sie heute wissen müssen

Flugzeug-Absturz | Finanz-Loch | Innenstadt-Chancen

Joachim Braun
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Eine Kolumne von Joachim Braun
| 27.07.2021 06:26 Uhr | 8 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Flugzeugabstürze sind Gottseidank sehr seltene Ereignisse. Wenn sie aber passieren, sind sie nicht nur spektakulär, sondern fordern in den allermeisten Fällen auch Menschenleben. So wie gestern Mittag der Absturz einer einmotorigen Cessna, die auf dem Weg von Borkum nach Norderney war und kurz vor der Landung ins Meer stürzte. Der 65-jährige Pilot überlebte nicht, wohl aber seine Passagiere: Fallschirmspringer, die kurz vor dem Absturz das Flugzeug verlassen hatten. Über die bisher bekannten Umstände des Unfalls und über den aufwändigen Rettungseinsatz berichtet Michael Hillebrand.

Wer Kilian und Motorradfahrer bei Google eingibt, bekommt fast 900.000 Einträge. Vor ein paar Tagen wären es vielleicht noch ein Zehntel gewesen. Die Benefizaktion „Krach für Kilian“, bei der an die 20.000 Motorradfahrer am Samstag nach Rhauderfehn kamen, um dem todkranken Kilian (6) eine Freude zu machen, bewegte die Menschen deutschlandweit. Kaum ein Medium, das nicht berichtete. Steffen Busemann, der die Aktion mit seiner Berichterstattung erst bekannt gemacht hatte, fasste gestern nochmal zusammen, was da am Samstag Unfassbares in dem kleinen Rhauderfehn passiert war. Für einen der Biker hatte die Aktion allerdings noch ein furchtbar tragisches Ende. Er starb auf der Heimfahrt, als er in einer Linkskurve die Kontrolle über sein Motorrad verlor.

Der vor zwei Wochen im niedersächsischen Landtag verabschiedete Haushaltsplan für das Land hat viele Verlierer. Unmittelbar schon wurde heftig kritisiert, dass die Zahl der Medizin-Studienplätze in Oldenburg nicht - wie lange versprochen - angehoben wird, um etwas gegen den größer werdenden Mangel an Landärzten zu tun. Gestern waren es die drei ostfriesischen Landräte und Tim Kruithoff, der Oberbürgermeister der kreisfreien Stadt Emden, die wütend sind. Der Grund: Das Land will seinen Zuschuss für die Mietkosten von Hartz-IV-Empfängern an die Kommunen in Etappen streichen. Ab 2024 entfallen damit jährlich Landesausgaben von rund 142 Millionen Euro, um die dann die finanziell ohnehin gebeutelten Kommunen ärmer sind. Die können das keinesfalls kompensieren, da ihnen durch das Corona-Loch ja in hohem Maße Einnahmen weggebrochen seien. „Unsere Loyalität wird auf eine harte Probe gestellt“, heißt es seitens der ostfriesischen Politiker. Mal abwarten, wie die Landesregierung das sieht.

Apropos Corona. Alten- und Pflegeheime waren zu Anfang der Pandemie hauptbetroffen, zum Einen wegen der lebensgefährlich bedrohten Bewohner, zum Anderen wegen der daraus resultierenden Zugangsbeschränkungen. Inzwischen dürften die meisten Senioren durchgeimpft sein, und so geht es um Normalität in den Einrichtungen. Die ist gar nicht so leicht zu erreichen, bei dem Spagat zwischen zulässiger Lockerung und größtmöglicher Vorsicht, hat Gabriele Boschbach festgestellt. Und nun fürchtet man sich auch noch vor der vierten Welle.

Und noch einmal Corona: Vor drei, vier Monaten schossen sie wie Pilze bei feuchtwarmem Wetter aus dem Boden, die Corona-Testzentren. Kein Wunder, die Nachfrage war enorm und die staatliche Vergütung auch nicht schlecht. Inzwischen hat sich das geändert. Weil kaum noch irgendwo Tests notwendig sind, ist die Nachfrage stark gesunken, und auch die Bezahlung hat sich verändert. Ergo sind viele Testzentren schon wieder dicht gemacht worden oder die Öffnungszeiten werden stark reduziert. Was aber, wenn tatsächlich die vierte Welle kommt und wieder viel mehr Menschen getestet werden müssen? Dieser Frage ist Vera Vogt nachgegangen.

Seit den Lockdowns ist die allgemeine Sorge über den Erhalt der Innenstädte gestiegen. Wie viele Geschäfte tatsächlich noch in Folge Corona schließen müssen oder bereits dicht sind, hat bisher keiner gezählt. Tatsache aber ist, dass sich die Stadtzentren in der Handelsstruktur verändern. Welche Folgen dies hat, aber auch welche Chancen sich ergeben, zum Beispiel für die Kultur, damit befasst sich jetzt die „Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Altertümer seit 1820“, kurz „1820 - die Kunst“, in Emden. Matthias Stenger, der vor seinem Wechsel an die Spitze der Ostfriesischen Landschaft jahrelang das Teemuseum in Norden leitete, fordert multifunktionale Orte. Darin liege der Schlüssel für die Zukunft der Innenstädte. Gordon Päschel ist in die Transformation-Debatte tief eingestiegen.

Was heute wichtig wird

  • Die Stadt Leer wird sich in den nächsten zwei Jahren zwei Spielplätzen widmen. Die Politik weigert sich aber, 700.000 Euro freizugeben, bevor die Stadt keinen genauen Fahrplan und eine konkrete Kostenschätzung vorgelegt hat. Katja Mielcarek fasst zusammen.
  • Baufällig oder nicht? Über die Zukunft des Rathausgebäudes ist man sich trotz langer Diskussionen und der Fürsorgepflicht für die gemeindlichen Mitarbeiter in Jemgum noch immer nicht einig. Wo das Problem liegt, schreibt Vera Vogt.
  • Wenn ein Autofahrer einen Fußgänger anfährt, anhält, aussteigt und der Fußgänger dann sagt, ihm gehe es gut, darf der Autofahrer weiterfahren. Das ist kein unerlaubtes Entfernen vom Unfallort. Dazu ein Frage-und-Antwort-Stück von Marion Luppen.
  • Eine Pferdezüchterin aus dem Landkreis Aurich soll im großen Stil betrogen haben. Sie soll Pferde gekauft haben, ohne sie bezahlen zu können. Gabriele Boschbach berichtet. Die Recherche war aufwändig und schwierig.
  • Vor 20 Jahren startete der Boom in Berlin: Nun bekommt auch Emden eine Strandbar, also einen bewirtschafteten Ort mit sandigem Untergrund. Heute entscheidet die Stadt, welcher Betreiber den Zuschlag bekommt. Mona Hanssen berichtet.

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